Benni Lanz ist Betriebsleiter des Weinguts Lanz in Nonnenhorn am Bodensee und gehört zu den jungen Winzern, die in der eher unbekannten Weinbauregion Bayerischer Bodensee neue Wege gehen. Schritt für Schritt krempelt er den elterlichen Hof vom landwirtschaftlichen Mischbetrieb zum biologisch arbeitenden Weingut um. Mit ungewöhnlichen Mitteln: In der klimatisch schwierigen Bodenseeregion setzt er konsequent auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwis). Mit Verraten und Verkauft hat Benni über Klima, Boden, Vermarktung und Vorurteile gegenüber den neuen Rebsorten gesprochen.
Verraten und Verkauft: Benni, ihr habt schon früh mit der Weinlese begonnen, trotz der eher schwierigen Witterung dieses Jahr. Warum?
Benni: Solaris war dran. Weil Regen angesagt war, holten wir ihn schon früher.
Da sind wir schon an dem Punkt, der wahrscheinlich am häufigsten gefragt wird, wenn es ums Weingut Lanz geht: Den Piwi-Rebsorten. Liegt der frühe Lesebeginn an den pilzresistenten Rebsorten, die ihr gepflanzt habt?
Ja, das Pflanzen von Piwi-Rebsorten war für uns eine klimatisch-regionale Entscheidung. Wir haben hier am Bodensee häufig Pilzwetter. Es ist feucht und warm mit hohem Pilzdruck. In schwierigen Jahren haben wir dank der Piwis einen kleinen Vorsprung. Bei uns wird es auch dieses Jahr im Ertrag voraussichtlich nur eine kleine Delle nach unten geben.