Pressemeldung PIWI International
November 2022

Der Weinbau muss auf den Klimawandel reagieren

Eine große Zahl von Mitgliedern des Vereins „PIWI International“ aus Deutschland, Österreich, Tschechien, der Schweiz, Italien, Polen und den Niederlanden traf sich am vergangenen Wochenende in Neustadt an der Weinstraße zur jährlichen Mitgliederversammlung. Die meisten von ihnen sind Winzer, die (teilweise sogar ausschließlich) neue Rebsorten anbauen, die unter anderem resistent gegen echten und falschen Mehltau sind. Die Behandlung mit Pestiziden kann dadurch deutlich reduziert werden, was der Umwelt guttut und die Kosten des Winzers senkt.

Der Freitag begann mit einem Besuch in der Rebschule Freytag, die einer der großen Anbieter für diese resistenten Rebsorten ist und die den Teilnehmern einen Einblick in ihre Arbeit und interessante Informationen zu Züchtung und Vermehrung gab.

Der Nachmittag im Weincampus Neustadt der Hochschule Ludwigshafen stand unter der Überschrift „Wissenschaft trifft Praxis“. Fachvorträge beleuchteten die Bandbreite von der Züchtung bis zur Vermarktung:

  • Betriebswirtschaftliche Forschung zu Nachhaltigkeit und PIWIS‘s: Überraschende Ein- und Aussichten (Prof. Dr. Marc Dressler)
  • Molekulare Resistenzmechanismen von PIWI-Rebsorten (Prof. Dr. Jochen Bogs)
  • Wissensvermittlung PIWI im Rahmen der Schüler-Projektwoche „Nachhaltiger Weinbau“ (Karin Franzen, Institut für Weinbau und Oenologie, DLR Rheinpfalz)
  • Weinstilistik von PIWI-Rebsorten: Verbraucher- und Expertenpräferenzen, einschließlich Vergleichsverkostung (Prof. Dr. Ulrich Fischer)

Das Resümee von Prof. Fischer am Ende des Tages: Das Potential der PIWI-Sorten im Bezug auf die notwendigen Veränderungen zu mehr Nachhaltigkeit ist immens. Und den geschmacklichen Wettbewerb mit den traditionellen Sorten brauchen sie nicht mehr zu scheuen.

In der Mitgliederversammlung am Samstag berichtet der Präsident Alexander Morandell über die vielen Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr, allein der Vorstand tagte 14 x online und einmal physisch, traditionell in Prien. Zu den wichtigsten Aktivitäten des Verbandes gehörten die neue Form der PIWI International Wine Challenge und die Ausarbeitung einer neuen Satzung. Diese soll es PIWI International ermöglichen, als Dachorganisation der nationalen Verbände zu fungieren.

Die Mitgliederversammlung bestätigte bei ihrer Wahl die derzeitigen Mitglieder des Vorstands in ihren Ämtern. Lediglich der ehemalige Präsident, Josef Engelhart, schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, nachdem er bereits mehrere Amtszeiten absolviert hatte. Der derzeitige Präsident, Alexander Morandell, dankte ihm für seine langjährige Tätigkeit. Zur Beratung in seinem Spezialgebiet, dem Anbau von PIWI Rebsorten steht er nach wie vor zur Verfügung. Heinrich Leutenberger (D) nahm seinen Platz im Vorstand ein und übernimmt das Amt des Schriftführers.
Der Rechnungsprüfer Edwin Locher wurde in seinem Amt bestätigt, als zweiter Rechnungsprüfer wurde einstimmig Ulrich Frizlen gewählt.

Es folgte eine lebhafte Aussprache zur Verwendung des PIWI International Logos, das als Marke gestärkt werden und auch von den Mitgliedern häufiger verwendet werden soll.

Am Samstagabend fand sich Gelegenheit, nach einem unterhaltsamen Abendessen, die Urkunden der PIWI International Wine Challenge an die anwesenden Gewinner zu übergeben und eine Vielfalt an ausgezeichneten Weinen zu verkosten.

Der Sonntag rundete die Veranstaltung mit einem Besuch beim Weingut Mohr-Gutting in Neustadt-Duttweiler ab. Hier bekamen die Praktiker Einblick in das Traditions- und Bioweingut, das bereits seit Jahren auf PIWIs setzt.

PIWI International bedankt sich bei allen Beteiligten für die freundliche Aufnahme.

PIWI International ist mittlerweile ein starkes Netzwerk, das nicht nur in den traditionellen europäischen Weinbauländern vertreten ist, sondern auch nach Dänemark, England, Schweden und sogar Norwegen sowie in die USA und Kanada expandiert.

Im November 2022
PIWI International
Heinrich Leutenberger

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