Globel Pesticide WeltDer Green Deal, die CRISPR-Cas-Technik und das Resistenzgen im Rampenlicht: Begeistert uns das oder eher nicht?

Als PIWI-Vertreterin in Spanien habe ich mich sehr gefreut, an diesem ersten Gipfel teilzunehmen.

Ich habe mit dem Ziel teilgenommen, mich weiterzubilden, denn die resistenten Sorten sind eine neue Welt, die sich uns eröffnet, und ich bin überzeugt, dass sie den Weinbau der Zukunft darstellen wird.

Ich freue mich, diese Entwicklung zu beobachten:

  • wie die Idee entstand, Vitis-Arten miteinander zu kreuzen, um Reben resistenter zu machen,
  • in welchen Ländern sich diese neuen Sorten am stärksten ausbreiteten
  • zu wissen, dass jede neue PIWI-Rebsorte mehr als dreißig Jahre Forschung erfordert.

Der Klimawandel und der Green Deal sind so aktuell und allgegenwärtig, dass wir jetzt umdenken und den Stier bei den Hörnern packen müssen.

Obwohl in Spanien die Wein-Gesetzgebung den Anbau resistenter Sorten zu kommerziellen Zwecken noch nicht vorsieht, ist klar, dass sich dies sofort ändern muss.

PIWI International ist in ganz Europa vertreten und aktiv und die Resonanz auf diese “NEUEN WEINE” ist spektakulär, insbesondere wegen ihrer Qualität und Nachhaltigkeit; im Hinblick auf Umweltschutz und Gesundheit ein Muss.

Im Bezug auf den Green Deal fesselte mich der Vortrag von Dr. Wolfgang Häussler, PIWI-Winzer und EU-Berater.

Die F2F-Strategie (Farm to Fork) und die Strategie zur Förderung der biologischen Vielfalt für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion sehen vor, den Einsatz von Pestiziden bis 2030 um 50 % zu reduzieren.

Um diese Ziele zu erreichen, sind im Weinbausektor u.a. folgende Maßnahmen erforderlich:

  • den Einsatz von Produkten und Techniken vorsehen, um toxikologische und ökologische Risiken zu minimieren,
  • den Boden organisch aktiv zu erhalten und die Biodiversität zu fördern
  • den Übergang vom Anbau traditioneller Rebsorten zum Anbau von resistenten Sorten einleiten.

Bei einem Thema scheiden sich die Geister: die CRISPR-CAS9-Technik, die von der EU als geeignet angesehen wird, um die Züchtung resistenter Sorten zu beschleunigen.

Einige Biowinzer empfinden dies nicht als „natürlich“, während die Befürworter es für akzeptabel halten, weil keine gentechnische Veränderung an sich stattfindet, sondern nur die Verbesserung der resistenten Eigenschaften herausgearbeitet wird, was sonst in jahrelanger Züchtung erfolgt.

Ich gehe auf keine Einzelheiten tiefer ein, denn alle Präsentationen, in denen diese Themen erläutert werden, sind im Mitgliederbereich auf der Webseite von PIWI International zu finden.

In weiteren Vorträgen wurde die Rolle von PIWI International in puncto Kommunikation und Lobbyarbeit erläutert: Mit fast 1000 Mitgliedern in 30 Ländern ist PIWI International einer der größten internationalen Winzerverbände.

Um den Lobby-Charakter des Verbandes zu stärken und den Wissensaustausch zwischen Winzern, Forschern und Politikern im Weinsektor zu erleichtern, wurde bereits eine umfassende Kommunikationsstrategie nach innen und außen eingeleitet.

Ein weiterer unglaublicher Vortrag wurde von Vitalie Popa gehalten, dem moldawischen Erfinder von Fässern, die es ermöglichen, bei der Weinherstellung und -ausbau vollständig auf Konservierungs- und Zusatzstoffen zu verzichten.

Und nicht zuletzt der Vortrag von Remo Räz von der biodynamischen Weinkellerei LENZ in der Schweiz, der über deren Erfahrungen mit 12 PIWI-Rotweinsorten berichtete und auf Vinifikation und Vermarktung dieser PIWIs einging.

Dieser Fall hat uns deutlich gezeigt, dass PIWI im Vergleich zu traditionellen Sorten eine drastische Verringerung der Behandlungen mit Pestiziden mit sich bringt, Kupfer unnötig macht und den Kraftstoffverbrauch stark reduziert.

Die Welt verändert sich, und es ist an der Zeit, zu handeln und die Natur wieder in unser Leben zu holen.

Gemeinsam können wir alles schaffen.

Wir laden Sie daher ein, sich aktiv an unserer Gemeinschaft zu beteiligen, indem Sie Informationen austauschen und Ihr Wissen oder Ihre Erfahrungen einbringen.

Hier geht’s zum Podcast mit Wolfgang Häußler und Diego Weber (German)

Werden Sie Mitglied: https://piwi-international.org/der-verein/mitglied-werden/

Karin Lundberg – PIWI Spanien im Januar 2023

PS: Ach ja, fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass der PIWI SUMMIT vierteljährlich stattfinden wird. Merken Sie sich also den nächsten Termin in Ihrer Agenda vor: 17. April 2023 um 18.00 Uhr.

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