PIWIS im Vegetationsjahr 2021 von Wolfgang Renner (AT)
Schwarzfäule und KEF? – Keine wirkliche Herausforderung!
Laut Mehrfachanträge 2021 nehmen PIWIS in der Steiermark eine Fläche von rund 145 Hektar ein. Das entspricht 2,9% der gesamten steirischen Rebfläche. Mit Abstand am häufigsten findet man die Sorten Muscaris und Souvignier gris. Wie schon die Jahre zuvor, werden hier aktuelle Erfahrungen aus dem Versuchsanbau in komprimierter Form dargestellt.
*KEF = Kirschessigfliege
Witterung 2021
Der letzte Winter war von einer gleichmäßig guten Wasserversorgung geprägt. Einem sehr kalten April folgte ein kühler Mai. Der späteste Rebenaustrieb der letzten 25 Jahre war die Folge. Beide Monate waren auch von einer hohen Anzahl an Regentagen geprägt. Den sehr warmen und trockenen Monaten Juni und Juli folgte ein vergleichsweise kühler und feuchter August. Der September gehörte wieder zu den wärmeren im Vergleich zu den Vorjahren und erwies sich als besonderer „Reifebeschleuniger“.
Allgemein betrachtet waren 2021 die Voraussetzungen für Pilzkrankheiten nicht die besten. Das freut natürlich die Weinbäuerinnen und Weinbauern! In der entscheidenden Phase von Mai bis Juli gab es in der Außenstelle Leutschach nur 37 Regentage (52 im Jahr 2020, 48 im Jahr 2019). Nur 20% der gesamten Zeit herrschte Blattnässe*, das ist signifikant weniger als in den vorangegangenen Vegetationsjahren 2020, 2019 und 2018 mit jeweils ca. 25%. Das alles erklärt auch den relativ geringen Schwarzfäule-Infektionsdruck in der abgelaufenen Saison.
Pflanzenschutzmaßnahmen 2021
Alle PIWI-Sorten wurden mit gleicher Häufigkeit und Intensität gegen Pilzkrankheiten behandelt. Auf Grund des sukzessiven stärkeren Auftretens der Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) in den vergangenen Jahren wurde ab dem 5-Blatt-Stadium ein strengeres Pflanzenschutzregime verordnet. Ab dem 5-Blatt-Stadium bis Nachblüte wurden fünf Behandlungen im Abstand von 7 bis 12 Tagen durchgeführt. Wegen des zunehmenden Oidiumdrucks erfolgte am 10. August noch eine separate Schwefelspritzung.
Quelle: Haidegger Perspektiven, 4/2021
PIWI Sorten im Überblick – Resultate im Regenjahr 2021
PIWI Reben gibt es seit über hundert Jahren. Nur wenige konnten sich etablieren und halten. Während die Zeit des Regents abgelaufen scheint, wird nach wie vor Léon Millot oder Maréchal Foch angebaut. Doch in Zeiten der ökologischen Landwirtschaft und des Klimawandels interessieren sich immer mehr Winzerinnen und Winzer für neu Sorten, die wie Pilz aus dem Boden schiessen. Piwi Pionier Edy Geiger schafft einen Überlick.
Quelle: DIE ROTE – Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau 13/2021
Die im Italienischen Nationalregister eingetragenen PIWI-Sorten
Im italienischen Nationalregister gibt es inzwischen 37 Sorten, die PIWI-Sorten entsprechen, die neben Isabella und Noah für die Weinerzeugung angemeldet sind. Isabelle und Noah können nur für die Destillation verwendet werden. Die Zunahme dieser Zahlen ist ausdrucksvoll dafür, wie sehr sich die PIWI-Sorten als mögliche Gelegenheit erweisen, den Weinbau nachhaltiger zu gestalten und eine Antwort auf alle Probleme zu geben, die mit einer Landwirtschaft in der Nähe sensibler Gebiete (wie Schulen, Wasserstraßen, Radwege, Wohnhäuser usw.) verbunden sind, die durch Verordnungen geregelt werden, die bis zu 100 m von diesen Standorten entfernt sein können. Zu dieser Liste der Sorten trugen Sorten aus italienischen und ausländischen Zuchtprogrammen, insbesondere aus Deutschland und Ungarn, bei. Die italienischen Vereinigungen, die es ermöglicht haben, die Liste der Sorten, die je nach regionalen Entscheidungen verwendet werden können, an die biologische Vielfalt anzupassen, sind derzeit die Universität Udine zusammen mit Vivai Cooperativi di Rauscedo, CIVIT Consorzio zwischen dem 30-jährigen Vivalistenverband und der Stiftung E. Mach und ein privater Züchter, der eine Pflanze geborgen hat, die am Rande eines Waldgebiets gefunden wurde und zu einer Piwi-Sorte wurde, die mit dem Carignan verwandt ist.
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