Donauriesling, Donauveltliner, Blüten Muskateller und Pinot nova


Dr. Ferdinand Regner, HBLA Klosterneuburg, Österreich

Kontakt: Ferdinand.Regner@weinobst.at

Als Züchter der Sorten Donauriesling, Donauveltliner, Blütenmuskateller und Pinot nova verfügen wir über ein Angebot an Sorten, welche gerade unter heimischen Bedingungen selektiert wurden und sensorisch ihren traditionellen Elternsorten sehr nahekommen. In zahlreichen Verkostungen konnten wir uns über die hohe Akzeptanz dieser Weine überzeugen.

Die Sorte Donauriesling ist seit 2012 für Rebsortenwein zugelassen und ist flächenmäßig die stärkst verbreitete Piwi Weißwein Sorte in Österreich. Das weinbauliche Verhalten unterscheidet sich von der Elternsorte Rheinriesling durch höhere Stabilität gegenüber beiden Mehltaukrankheiten aber vor allem auch gegenüber Botrytis. Die lockere Traube mit kleinen Beeren ermöglicht ein schnelles Abtrocknen nach Niederschlägen und verhindert dadurch Aufplatzen und Fäulnis. Allerdings konnte die Empfindlichkeit des RR bei Sonnenbrand nicht ganz „weggezüchtet“ werden. Die Reife ist ähnlich spät wie bei RR und die Säure ebenfalls sehr beständig. Diese Tatsache ist auch ein wichtiges Kriterium im aktuellen Klimawandel. Späte Reife bedeutet eine Endreife unter kühleren Temperaturen und daher intensiverer Aromabildung. Die wichtigsten Aromasubstanzen in RR Weinen stellen Terpene dar, welche im DR noch verstärkt vorkommen. Die phenolische Struktur von Weinen und Moste der Sorte unterscheiden sich von der Elternsorte nur ganz geringfügig. Die Weinqualitäten wurden sensorisch jahrelang geprüft und oftmals gleich gut und manchmal auch besser als RR beurteilt. Die Hauptrichtung der Aromen sind steinobstbetont mit deutlichen Marillenanklängen.  Auch die Reifung der Weine verhält sich wie bei RR allerdings kann es unter ungünstigen Umständen genauso zur Entwicklung von Alterungs- Petrolnoten kommen.

Die Sorte Donauveltliner ist seit 2015 registriert und seit 2018 für Rebsortenwein zugelassen und ist flächenmäßig noch wenig verbreitet.  Das weinbauliche Verhalten unterscheidet sich von der Elternsorte Grüner Veltliner durch höhere Stabilität gegenüber beiden Mehltaukrankheiten aber vor allem eine ausgezeichnete Oidium Toleranz. Eine lockere Traube mit kleinen Beeren ermöglicht ein schnelles Abtrocknen nach Niederschlägen und verhindert dadurch Aufplatzen und Fäulnis. Die Reife ist ähnlich wie bei einem GV mit gleicher Ertragssituation sonst ein wenig früher. Die wichtigsten Aromasubstanzen in GV Weinen stellen S hältige Substanzen insbesondere Rotundon dar. DV weist bei diesen Substanzen eine geringere Menge auf. Jedoch bei den Terpenen, welche von der Großelternsorte TR stammen liegen im DV wesentlich mehr vor. Folglich ist der DV aromatischer als der GV aber weniger pfeffrig. Das Hauptaroma geht in Richtung Apfel aber auch Steinfrucht. Die phenolische Struktur von Weinen der Sorte unterscheiden sich von der Elternsorte nur ganz geringfügig außer beim Tyrosol. Die Weinqualitäten wurden sensorisch jahrelang geprüft und oftmals gleich gut und manchmal auch besser als GV beurteilt.

Die Sorte Blütenmuskateller wurde durch Selektion aus der Sorte Cvetocny entwickelt. Aus dieser Sorte kann seit 2018 Qualitätswein hergestellt werden. Das weinbauliche Verhalten unterscheidet sich von der Elternsorte Muskateller durch höhere Stabilität gegenüber beiden Mehltaukrankheiten. Es wurde auch eine bessere Verträglichkeit von Spätfrost beobachtet. Eine lockere Traube mit kleineren Beeren als MU ermöglicht ein schnelles Abtrocknen nach Niederschlägen und verhindert vor allem ein beim MU gefürchtetes Aufplatzen mit anschließender Fäulnis. Die Reife ist ähnlich wie bei einem MU und auch eine ähnliche Ertragssituation ist gegeben. Die wichtigsten Aromasubstanzen in MU Weinen stellen Terpene insbesondere Linalool dar. Blütenmuskateller weist eine sehr reichliche Ausstattung damit auf. Er ist folglich aromatischer als die Elternsorten MU. Das Hauptaroma geht in Richtung Blütenduft (Holunder bis Linde) und wird allgemein als Muskat angesprochen. Dennoch sind die Weine zu MU unterscheidbar auch weil sie mehr Extrakt haben. Die Säure ist ähnlich hoch und beständig bei beiden Sorten. Die Weinqualitäten wurden sensorisch jahrelang geprüft und entweder gleich gut und manchmal auch besser als MU beurteilt.

Die Sorte Pinot nova ist seit 2018 für Rebsortenwein nach dem Weingesetz zugelassen. Das weinbauliche Verhalten unterscheidet sich von der Elternsorte Blauer Burgunder durch höhere Stabilität gegenüber beiden Mehltaukrankheiten aber vor allem auch gegenüber Botrytis. Die lockere Traube mit mittelgroßen Beeren ermöglicht ein schnelles Abtrocknen nach Niederschlägen und verhindert dadurch ein leichtes Aufplatzen und Fäulnis. Die Reife ist ähnlich spät wie bei BB nur die Zuckerwerte legen nicht so schnell zu. Folglich sind PN Weine weniger alkoholbetont wie BB. Diese Tatsache ist auch ein wichtiges Kriterium im aktuellen Klimawandel. Späte Reife bedeutet eine Endreife unter kühleren Temperaturen und daher intensiverer Aromabildung. Allerdings ist die Sorte auf Grund eines höheren pH Wertes im Most für sehr heiße Gebiete nicht geeignet. Die Farbdichte und Anthocyan Verteilung lässt keine Assoziation mit BB aufkommen (Abb.6). Trotz Einfluss von amerikanischer Genetik finden sich nur Spuren von Malvidin 3,5 diglukosid unter dem gesetzlichen Grenzwert. Die phenolische Struktur von Weinen und Moste der Sorte unterscheiden sich von der Elternsorte nur ganz geringfügig. Die Weinqualitäten wurden sensorisch jahrelang geprüft und oftmals gleich gut und manchmal auch besser als BB beurteilt. Die Hauptrichtung der Aromen sind sauerkirschbetont mit deutlicher Ähnlichkeit mit der Sorte Sankt Laurent (Halbgeschwistersorte).  Auch die Reifung der Weine verhält sich wie bei SL und profitiert durch den Ausbau im kleinen Holzfass.  Vollwertige Weine der Sorte zeigen ein sehr gutes Reifungs- und Lagerungspotenzial.