des Deutschen Weinbauverbandes bezüglich der neuen Rebsorten

 

an den
Deutschen Weinbauverband e.V.
Christian Schwörer, Generalsekretär
Heussallee
53113 Bonn

Stellungnahme von PIWI International                                                                                                                Klagenfurt, den 01.09.2023

Sehr geehrter Herr Schwörer
wir vom PIWI Verband haben das Positionspapier des Deutschen Weinbauverbands mit großem Interesse gelesen und möchten zu dem Abschnitt bezüglich der neuen Rebsorten und deren Rolle in der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln Stellung nehmen.

Wertschätzung der Anerkennung: Zunächst möchten wir unsere Anerkennung dafür aussprechen, dass die Bedeutung pilztoleranter Rebsorten (PIWIs) in Bezug auf die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes im deutschen Weinbau erkannt wird. Es ist unbestreitbar, dass PiWis eine erhebliche Reduzierung des Pflanzenschutzmittelverbrauchs ermöglichen.

Umstellzeit & Absatzmöglichkeiten: Wir stimmen zu, dass die Umstellzeit auf PIWIs und die Absatzmöglichkeiten von PIWI -Weinen momentan Herausforderungen darstellen. Jedoch sehen wir diese Hürden als vorübergehend an. Mit kontinuierlicher Aufklärung und Sensibilisierung der Verbraucher über die Vorteile von PIWI-Weinen kann die Akzeptanz am Markt gesteigert werden. Zudem sollten außer Investitionen in Marketing und Bildung auch Investitionen in die Anpflanzung von PIWI Sporten vorangetrieben werden, um diese Hürden zu überwinden.
Resistenz & Nachhaltigkeit: Die Frage nach der Dauer und Nachhaltigkeit der Widerstandsfähigkeit
von PIWIs ist berechtigt. Dennoch sollte betont werden, dass der Weinbau immer einem fortlaufenden Anpassungsprozess unterliegt, um Schädlingen und Krankheiten zu begegnen. Der Vorteil von PIWIs liegt in ihrer genetischen Diversität, die eine bessere Anpassungsfähigkeit gegenüber herkömmlichen Sorten ermöglicht.

Notwendigkeit von Pflanzenschutz: Wir stimmen zu, dass ein völliger Verzicht auf Pflanzenschutz auch bei PIWIs nicht realistisch ist. Jedoch sollte betont werden, dass die Reduktion des Pflanzenschutzmittelbedarfs durch PIWIs eine signifikante Entlastung für die Umwelt darstellt und einen positiven Schritt in Richtung Nachhaltigkeit im Weinbau bedeutet. Die Uni im Weinbau Campus Neustadt spricht sogar von bis zu 80%.

Forschung & EU–Reduktionsziel: Es ist uns bewusst, dass PIWIs alleine nicht die Lösung für das EU–Reduktionsziel von 50% bis 2030 darstellen. Doch ihre potenzielle Rolle in der Erreichung dieses Ziels sollte nicht unterschätzt werden. Es ist entscheidend, dass neben der Umstellung auf PIWIs auch weitere innovative Lösungen und Praktiken im Weinbau gefördert werden.

Zusammenfassend möchten wir betonen, dass PIWIs ein wichtiger Baustein in der Gesamtlösung sind und ihre Bedeutung für die Zukunft des nachhaltigen Weinbaus rasant ansteigt. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, die Akzeptanz und den Einsatz von PIWIs im deutschen Weinbau voranzutreiben und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Deutschen Weinbauverband.

Mit kollegialen Grüßen
Alexander Morandell und der gesamte Vorstand

PIWI International