… Anbaueignung, Rebsortenmerkmale und Geschmacksprofile ausgewählter roter PIWI- Rebsorten.
ENTWICKLUNG VON PIWI-ZÜCHTUNGEN

Quelle: der deutsche weinbau 24/2022

Die ersten PIWI-Reben-Generation wurden um 1900 unter anderem in Colmar gezüchtet (Ambrosi, 2011). Diese erste Generation bestand aus Direktkreuzungen amerikanischer / asiatischer Wildreben und europäischer Keltertrauben. Züchtungsziel war nicht nur die Mehltaubekämpfungsmaßnahmen zu reduzieren, sondern auch der Schutz vor der Reblaus. Bekannterweise hat sich der chemische Pflanzenschutz und die Pflanzung von Pfropfreben etabliert. Züchter wie Kuhlmann kreuzten Sorten wie Léon Millot oder Marechal Foch. Während des Nationalsozialismus wurden diese Reben wegen „nicht arischen Ursprungs“ (amerikanisches und asiatisches Genmaterial) größtenteils zwangsgerodet. Nach dem zweiten Weltkrieg standen die Reben, unter anderem in Frankreich, bis in die 1960er zur Weinbrand-Erzeugung (Armagnac). Durch Förderprogramme in Frankreich initiiert wurden weitere Rebflächen gerodet. Heute stehen Rebsorten der ersten PIWI-Generation vorrangig in der Schweiz, Österreich und in wenigen Betrieben in Süddeutschland.