News2022-12-10T10:32:05+01:00

Wandel in der Weinwirtschaft nachhaltig gestalten – 64. Internationaler DWV Kongress im April

„Wir möchten die Aspekte und Maßnahmen zur nachhaltigen Produktion und Vermarktung im Weinbau mit der Branche ausführlich diskutieren. Das Thema hat für unseren Sektor sehr große Aktualität – nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels und der daraus resultierenden Wetterextreme wie Starkregen, Dürreperioden oder Spätfröste, sondern auch die Forderung nach Pflanzenschutzmittelreduktion oder knapper werdende Ressourcen lenken den Fokus auf den Themenkomplex Nachhaltigkeit. Auch aktuelle Diskussionen in Politik und Gesellschaft um die Förderung der biologischen Produktion oder Veränderung in der Vermarktung erfordern, dass wir uns mit diesem Thema Wandel und Nachhaltigkeit beschäftigen. Natürlich dürfen neben den ökologischen, nicht die ökonomischen und sozialen Aspekte vergessen werden!“ so DWV-Generalsekretär Christian Schwörer.

Der Kongress sind vom 11. bis 13. April  digital statt.

Anmeldungen sind voraussichtlich ab März über die Kongress-Homepage unter www.dwv-kongress.de möglich.

Auszug aus dem Programm am 11.4.22

Anbauakzeptanz: Züchtung aus Sicht Deutschlands
Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Julius Kühn-Institut

Weinprofile aus PiWi-Rebsorten – Erfahrungen aus Sicht einer internationalen Kellerei
Ing. Roelof J. Visscher, Neerlandswijnmakerij, Bentelo, Niederlande

Verbraucherakzeptanz von PIWI-Rebsorten
Prof. Dr. Gergely Szolnoki, Hochschule Geisenim University

Zero Infinito – Nachhaltigkeit vom Weinberg bis in die Flasche – ein internationaler Erfolg
Mario Pojer, Faedo (TN), Italien

21. Februar 2022|

Macromolecular characterization of disease resistant red wine varieties (PIWI)

AIM: Pilzwiderstandsfähige (PIWI) are disease resistant Vitis vinifera interspecific hybrid varieties that are receiving increasing attention for ability to ripen in cool climates and their resistance to grapevine fungal diseases. Wines produced from these varieties have not been characterized, especially regarding their macromolecular composition. This study characterised and quantified colloid-forming molecules (proteins, polysaccharides and phenolics) of red PIWI wines produced in the UK.
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19. Februar 2022|

AUF ODYSSEE MIT SOLARIS – PIWI Weine in Schweden

 

In meiner neuen Heimatregion passieren spannende Dinge. Neulich war ich zum Beispiel ins Weingut Kullaberg eingeladen. Unter der Leitung von Mikael Mölstad bekamen ich und einige interessierte Gäste einen Spaziergang durch die Solaris-Traube.

Solaris ist eine grüne Vitis vinifera und kann aufgrund ihrer vielen Eltern als Hybride bezeichnet werden. Zur Gattung gehört die uralte Traube Saperavi – die wir unter anderem in Georgien finden. Sowie Merzeling, GM 6493 und Muscat Ottonel. Es ist eine sogenannte PiWI-Traube. Mehr Infos zum deutschen Namen PIWI oder “pilze rebsorten” finden Sie hier . Die PIWI-Trauben im Allgemeinen und Solaris im Speziellen sind winterhart, haben aber auch Eigenschaften wie eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall und sind somit für das etwas kühlere und feuchtere Klima in unserem Land geeignet.
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16. Februar 2022|

69. Wintertagung des Ökosozialen Forums Österreich – Fachtag der Weinwirtschaft am 2. Februar 2022

Die 69. Wintertagung des Ökosozialen Forums findet von 27. Jänner bis 3. Februar 2022 statt. Mit dem diesjährigen Generalthema „Zukunft dank Herkunft? Im Spannungsfeld zwischen globalen Märkten und regionaler Versorgung“ eröffnet sich ein breites Diskussionsfeld.

Der Fachtag der Weinwirtschaft findet am 2. Februar 2022 statt. Zusätzlich zu einem Live-Webinar zum Thema „Lagenklassifizierung – Bedeutung von Herkunft für die Weinwirtschaft“ stehen in der Mediathek zahlreiche Beiträge zu den beiden Themenblöcken „Ressourcen in der Weinwirtschaft – Welche Herausforderungen sind regional zu meistern?“ sowie „Zukunft des Weinbaus? – Piwi-Weine im Praxischeck“ zum flexiblen Ansehen zur Verfügung.

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weitere Infos unter oekosozial.at

28. Januar 2022|

PIWI – an idea whose time has come?

Hybrid grapes used to be treated with disdain by the wine industry. Now German enthusiasm for new varieties of resistant varieties European moves against chemical treatments are helping to support their cause

PIWI wines now have their own competition

PIWI wines now have their own competition

Outside Germany, the acronym PIWI – short for Pilzwiderstandsfähig: German for ‘fungal-resistant’ is not very widely known. Effectively describing what used to be known as hybrids, it describes crossings between Vitis vinifera and other strains of Vitis that have been specifically developed – mostly in Germany and Switzerland – to need fewer treatments and potentially provide higher and more reliable yields.

Quelle: Meiningers Wine Business

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28. Januar 2022|

WAS STECKT IM WEIN?

… oder das Mysterium der Gärung

Quelle: Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau (SZOW)

Seit Jahrtausenden kennt der Mensch die alkoholische Gärung. Doch was dahintersteckt, wurde erst in den letzten beiden Jahrhunderten hinlänglich verstanden. Andreas Kranz, Autor des Buches «Craft Wine selbst gemacht: Das grosse Buch der Fruchtweinbereitung», zeigt auf, was bei der Gärung passiert und wieso es für die Hefen sinnvoll ist, sich mit Alkohol zu vergiften.

In der wissenschaftlichen Nomenklatur wird die Bäckerhefe, die uns mit der alkoholischen Gärung erfreut und dafür sorgt, dass das Brot locker wird, als Saccharomyces cerevisiae bezeichnet. «Saccharomyces» kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt «Zuckerpilz», «cerevisiae» ist lateinisch und bedeutet «vom Bier». Systematisch gehört sie zu den Ascomyceten (Schlauchpilzen) und zählt zusammen mit den Basidiomyceten (Ständerpilze: Champignon und Co.) zu den höheren Pilzen. Pilze sind weder Tier noch Pflanze und haben doch Eigenschaften von beiden. Wie die Pflanzen besitzen sie eine Zellwand, die sich in ihrem Aufbau von der pflanzlichen Zellwand deutlich unterscheidet. Wie die Tiere können sie keine Photosynthese betreiben, sie sind also nicht in der Lage, Sonnenlicht als Energiequelle zu nutzen. Aber ihre Zellen besitzen alle wesentlichen Bestandteile der tierischen und der pflanzlichen Zelle: einen echten Zellkern und verschiedene Organellen. Somit zählen Pilze, pflanzliche und tierische Zellen zu den sogenannten Eukaryoten, ihnen gegenüber stehen die einfacher gebauten Bakterien, auch Prokaryoten genannt. Die Prozesse innerhalb von Hefezellen ähneln denen der anderen eukaryotischen Zellen oft derart, dass sich die einfach zu kultivierende Bäckerhefe als Modellorganismus für sogenannte «höhere Zellen» etabliert hat. So gehen Erkenntnisse über die Funktion unserer Zellen letztlich auf die Forschung an Hefen zurück.

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28. Januar 2022|

EU gewährt Mitgliedsstaaten das Recht, resistente Hybridsorten in Appellationsweinen zu verwenden

D
Die Entscheidung ist Teil einer umfassenderen Überarbeitung früherer Verordnungen, mit denen gemeinsame Qualitätsregelungen, Marktorganisationen, Definitionen, Beschreibungen, Aufmachungen und Etikettierungen für europäische Agrarerzeugnisse und Lebensmittel festgelegt wurden.
Nach einer kürzlich erfolgten Änderung der EU-Vorschriften dürfen die Mitgliedstaaten nun resistente Sorten für die Herstellung von Weinen mit geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.) verwenden.

Die Entscheidung, die letzte Woche im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurde, ist Teil einer umfassenderen Überarbeitung früherer Verordnungen, in denen gemeinsame Qualitätsregelungen, Marktorganisationen, Definitionen, Beschreibungen, Aufmachungen und Etikettierungen für europäische Agrarerzeugnisse und Lebensmittel festgelegt wurden.

Zuvor durften für in der EU erzeugte g.U.-Weine nur Rebsorten der Art Vitis vinifera verwendet werden, während Rebsorten, die genetische Spuren von Nicht-Vinifera-Arten aufwiesen, wie beispielsweise pilzwiderstandsfähige PIWI-Sorten, ausgeschlossen waren.
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21. Januar 2022|

Diversity buffers winegrowing regions from climate change losses

Significance

Increasing diversity within crops may be a powerful way to reduce agricultural declines from climate change. As such, it has garnered increasing attention, especially in documenting within-crop diversity through different cultivars or wild relatives. Yet, there are few tests of whether this diversity can mitigate losses with warming. Here, using European (predominantly French) databases to forecast winegrape phenology, we test if shifting cultivars changes predictions of future growing regions. We find that cultivar diversity halved potential losses of winegrowing regions under a 2 °C warming scenario and could reduce losses by a third if warming reaches 4 °C. Thus, diversity—if adopted by growers locally—can mitigate agricultural losses, but its effectiveness will depend on global decisions regarding future emissions.

https://www.pnas.org/content/117/6/2864

18. Januar 2022|

Ein Blick in die Vergangenheit …

100 Jahre Weinbau im Südwesten

Reben, Wein sowie Winzerinnen und Winzer prägen die Kultur und die Landschaft im Südwesten. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sind die Heimatländer des deutschen Weins. Im Bewusstsein der Menschen ist das ein bedeutender Faktor. Erstmals spiegelt eine 90-minütige Fernseh-Dokumentation dies umfassend – mit Bildern und Archivaufnahmen, die teilweise fast 100 Jahre alt sind. Die SWR Doku zeigt auch die einst harte Handarbeit der Winzer:innen und die Entwicklung des Weinbaus bis heute.

https://www.swrfernsehen.de/doku-reportage/100-jahre-weinbau-im-suedwesten-100.html

18. Januar 2022|

SITEVI 2021: Im Zeichen der Klimaveränderung und der Nachhaltigkeit

Turnusgemäss findet alle zwei Jahre die SITEVI, die grösste Wein- und Obstbaumesse der Welt, in Montpellier (F) statt. Tausende Besucher liessen es sich trotz drohender Corona-Gefahr nicht nehmen, in den Süden Frankreichs zu reisen. Gespannt war die internationale Branche auf wegweisende und innovative Highlights. Die waren jedoch eher rar gesät.

SITEVI-AWARDS

Aus den insgesamt 35 nominierten Produkten und Dienstleistungen wurden acht mit einer Bronze-, sechs mit einer Silber- und zwei mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Sie bedienten grob zwei Kategorien: Entweder handelte es sich zum einen innovative Weiterentwicklungen oder Erfindungen, zum anderen um digitale Anwendungen, Problemlösungen oder Optimierungen.
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Zur ersten Kategorie zählte beispielsweise ein aus Tulpenblütenblättern hergestelltes und daher ökologisch nachhaltiges Weinetikettenpapier (www.lithobru.com), eine vollautomatische Nussknackermaschine (www.groupe-fidi.com) oder im weiteren Sinne auch die neue Apfelmarke Kissabel, deren Fruchtfleisch gewöhnungsbedürftig rotgefärbt ist (www.dalival.com). Unter die zweite Kategorie fallen verschiedene Software- und Hardware-Entwicklungen. Bezeichnenderweise reihten sich auch die beiden Gold-Gewinner in diese Unterscheidung ein (siehe rote Box unten).
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EINIGE HIGHLIGHTS DER SITEVI 2021

Amphore aus dem 3D-Drucker
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Es geht auch ohne CO2
Der niederländisch-britische Landmaschinenhersteller «New Holland» (zu dem auch der Fiat-Konzern gehört) präsentierte mit seinem neuen Raupentraktor TK4 Methane Power eine wegweisende Antriebstechnologie im Rebbau

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13. Januar 2022|

1. PIWI-Weinbewertung im Rahmen der FEM San Michele

Heute bei der FEM wissenschaftlicher Schwerpunkt und Auszeichnungen für Weinbaubetriebe: 18 Preise und 13 ehrenvolle Erwähnungen

Donnerstag, 02. Dezember 2021

PRESSEMITTEILUNG

Heute fand in der Fondazione Mach das wissenschaftliche Seminar und die Preisverleihung der ersten nationalen Bewertung von Weinen aus gegen Pilzkrankheiten resistenten Sorten statt.
Die Veranstaltung fand in Anwesenheit von etwa hundert Teilnehmern statt, darunter die am Wettbewerb teilnehmenden Weinkellereien und Vertreter der nationalen und lokalen Weinwelt, sowie per Live-Streaming mit etwa 150 Zuschauern, darunter drei Klassen der FEM.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von FEM-Präsident Mirco Maria Franco Cattani, der Provinzrätin für Landwirtschaft Giulia Zanotelli, dem Präsidenten des Konsortiums für Innovation im Weinbau Enrico Giovannini und dem Präsidenten von PIWI International Alexander Morandel.
Unter der Moderation von Professor Mario Pezzotti, Direktor des Forschungs- und Innovationszentrums, sprachen drei renommierte Experten: Prof. Luigi Moio, Präsident der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, Attilio Scienza, Professor an der Universität Mailand, und Fulvio Mattivi, Professor an der Universität Trient. Abschließend wurden die Wettbewerbsdaten mit der Verleihung der 18 Preise und 13 Auszeichnungen an die Siegerkellereien erläutert. Anschließend fand eine Verkostung der teilnehmenden Weine statt.

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18. Dezember 2021|

PIWIS im Vegetationsjahr 2021 von Wolfgang Renner (AT)

Schwarzfäule und KEF? – Keine wirkliche Herausforderung!

Laut Mehrfachanträge 2021 nehmen PIWIS in der Steiermark eine Fläche von rund 145 Hektar ein. Das entspricht 2,9% der gesamten steirischen Rebfläche. Mit Abstand am häufigsten findet man die Sorten Muscaris und Souvignier gris. Wie schon die Jahre zuvor, werden hier aktuelle Erfahrungen aus dem Versuchsanbau in komprimierter Form dargestellt.

*KEF = Kirschessigfliege

Witterung 2021

Der letzte Winter war von einer gleichmäßig guten Wasserversorgung geprägt. Einem sehr kalten April folgte ein kühler Mai. Der späteste Rebenaustrieb der letzten 25 Jahre war die Folge. Beide Monate waren auch von einer hohen Anzahl an Regentagen geprägt. Den sehr warmen und trockenen Monaten Juni und Juli folgte ein vergleichsweise kühler und feuchter August. Der September gehörte wieder zu den wärmeren im Vergleich zu den Vorjahren und erwies sich als besonderer „Reifebeschleuniger“.

Allgemein betrachtet waren 2021 die Voraussetzungen für Pilzkrankheiten nicht die besten. Das freut natürlich die Weinbäuerinnen und Weinbauern! In der entscheidenden Phase von Mai bis Juli gab es in der Außenstelle Leutschach nur 37 Regentage (52 im Jahr 2020, 48 im Jahr 2019). Nur 20% der gesamten Zeit herrschte Blattnässe*, das ist signifikant weniger als in den vorangegangenen Vegetationsjahren 2020, 2019 und 2018 mit jeweils ca. 25%. Das alles erklärt auch den relativ geringen Schwarzfäule-Infektionsdruck in der abgelaufenen Saison.

Pflanzenschutzmaßnahmen 2021

Alle PIWI-Sorten wurden mit gleicher Häufigkeit und Intensität gegen Pilzkrankheiten behandelt. Auf Grund des sukzessiven stärkeren Auftretens der Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) in den vergangenen Jahren wurde ab dem 5-Blatt-Stadium ein strengeres Pflanzenschutzregime verordnet. Ab dem 5-Blatt-Stadium bis Nachblüte wurden fünf Behandlungen im Abstand von 7 bis 12 Tagen durchgeführt. Wegen des zunehmenden Oidiumdrucks erfolgte am 10. August noch eine separate Schwefelspritzung.

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Quelle: Haidegger Perspektiven, 4/2021

16. Dezember 2021|
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